Das Bauträgerhaus

Vorteile Bauträgerhaus:

  1. Preise werden als Festpreis vereinbart, teilweise können auch Einzugstermine fest vereinbart werden.
  2. Oft werden auch heute schon individuelle Planungen von Bauträgern angeboten.
  3. Sie haben keine Arbeit mit der Standardausstattung des Bauwerks, diese ist in der Baubeschreibung festgelegt.
  4. Oft haben Bauträger Musterhäuser, die Sie ansehen und begehen können.
  5. Sie erhalten mit einem Festpreis möglicherweise leichter eine Bankfinanzierung.
  6. Der Bauträger muss in vielen Fällen vorfinanzieren und entwickelt das Projekt auf eigenes Risiko und eigene Kosten. Ein Vorteil für Sie vor allem bei Mehrfamilienhäusern. Das gilt allerdings nur in den Fällen, in denen der Bauträger auch das Grundstück mit verkauft. Wenn ein Haus auf das Grundstück des Kunden gebaut wird, ist eine Vorleistung nicht notwendig.
  7. Sie haben keine Arbeit mit Organisation und Koordination. Wenn Sie auch das Grundstück vom Bauträger kaufen, haben Sie vorerst so gut wie keine Verantwortung für das was auf der Baustelle geschieht, denn Sie sind nicht Bauherr sondern Käufer des Gebäudes und evtl. auch des Grundstückes.

Nachteile Bauträgerhaus:

  1. Oft sind Festpreise keine echten Festpreise im Sinne des Käufers. Denn in der Regel übernimmt der Bauträger für etwaige Probleme mit dem Baugrund kein Risiko, wenn das Grundstück vom Käufer kommt. Hier können sich erhebliche Risiken verbergen, die der Käufer nicht einkalkuliert hat.
  2. Die meisten Bauherren können ohne neutralen Rat die Baubeschreibung und die Vertragsbedingungen fachlich nicht beurteilen. Teilweise werden Baustoffe verbaut die nicht besonders hochwertig sind und Vereinbarungen getroffen, die nicht besonders vorteilhaft für den Käufer sind.
  3. Einige Käufer sind zu sorglos und lassen sich von Versprechungen seitens verschiedener Bauträger beeinflussen. Sie sind sich oft nicht bewusst, dass der Bauträger nicht unabhängig ist, sondern überwiegend zu seinen eigenen Gunsten wirtschaftet und den Käufer damit bewusst benachteiligt.
  4. Wenn der Käufer ein Haus in der Standardausstattung erwirbt, ist der Festpreis für die im Vertrag genannten Leistungen garantiert. Sobald der Käufer aber Änderungswünsche hat, kann es eine kostspielige Sache werden. Die Erfahrung zeigt, kaum ein Haus wird mit Standardausstattung und zum vereinbarten Festpreis gebaut.
  5. Der Käufer hat bei Änderungswünschen nach Vertragsunterzeichnung nur die Wahl zwischen zwei Alternativen. Erstens, den Preis der ihm für die individuelle Ausführung gemacht wurde zu akzeptieren, oder zweitens die Ausführung ganz wegzulassen und selbst auszuführen. In beiden Fällen zahlt der Käufer oft einen unverhältnismäßig hohen Zuschlag zum Handwerkerpreis des Änderungswunsches.
  6. Da eine unabhängige Kontrolle fehlt, besteht auch die Gefahr, dass gemessen am Baufortschritt oder dem Vorhandensein von Mängeln eine Überzahlung stattfindet. Besonders ärgerlich und teuer, wenn der Bauträger gerade dann in die Insolvenz gerät.
  7. Die Beratung des Käufers nach Vertragsabschluss wird bei vielen Bauträgern kleingeschrieben. Der Bauträger erbringt keine Dienstleistung, sondern er verkauft ein Gebäude.
  8. Geht der Bauträger in die Insolvenz, sind alle Ansprüche auf Gewährleistung für den Käufer verloren.
  9. Auch ein Musterhaus, und sei es noch so perfekt, ist keine Garantie für die Mängelfreiheit und den reibungslosen Ablauf der zukünftig für Kunden gebauten Häuser.

Lösung:

  1. Sollten Sie sich bei einem Bauträgerprojekt auf den reibungslosen Ablauf und die korrekte Abwicklung verlassen, kann das sehr teuer und nervenaufreibend werden. Deshalb ist es kritisch, wenn Sie einen Vertrag unterzeichnen, in dem bereits Baustoffe und andere Bedingungen festgelegt sind, über die Sie erst später nachdenken bzw. wenig Wissen verfügen.
  2. Um Probleme und unnötige Kosten zu vermeiden, müssen Sie sich vorher Gedanken machen und so früh wie möglich alle Bedingungen abklären. Das ist aber oft schwierig, weil Sie evtl. nur einseitig beraten werden.
  3. Die beste Empfehlung wenn Sie mit einem Bauträger bauen wollen ist, dass Sie einen unabhängigen Architekten hinzuziehen. Der kostet Sie zwar etwas, aber im Vergleich zu einem eventuell drohenden Vermögens-, Bauschaden oder völlig ruinierten Nerven, sind diese Kosten unerheblich.

 

Das Architektenhaus

Vorteile Architektenhaus:

  1. Individuelle Planung Ihres Gebäudes unter Berücksichtigung Ihrer Wünsche.
  2. Der Architekt ist völlig unabhängig und nur seinen Auftraggebern verpflichtet.
  3. Alle Kosten werden durch eine Ausschreibung bei verschiedenen Handwerkern ermittelt. Sie haben die freie Wahl des Handwerkers.
  4. Sie sind nicht an bestimmte Produkte gebunden, Sie haben die freie Auswahl über die Art und Qualität der Baustoffe.
  5. Sonderwünsche werden nicht teurer als die Preise die der Handwerker verlangt zzgl. das Honorar des Architekten für evtl. Mehrkosten. Sind die Sonderwünsche günstiger als vorher geplant, erhält der Architekt auch weniger Honorar. In der neuen HOAI ist es so geregelt, dass der Architekt das Honorar nach der Kostenberechnung erhält und nicht wie früher nach der Kostenfeststellung.
  6. Die Gewährleistung für sein Gewerk übernimmt jeder Handwerker selbst und somit verteilt sich das Risiko auf viele Schultern.
  7. Sie können den Architekten in Leistungsphasen beauftragen, so dass Sie immer erst den nächsten Schritt gehen, wenn Sie mit der vorhergehenden Leistung zufrieden sind.
  8. Während der gesamten Planungs- und Bauzeit haben Sie einen kompetenten Ansprechpartner, der Sie in allen Bereichen des Bauens neutral berät.

Nachteile Architektenhaus:

  1. Der freie Architekt garantiert keinen Festpreis und keine festen Termine. Aus Gründen seines Standesrechts ist ihm das untersagt.
  2. Es können Kostenüberschreitungen entstehen. Beim Hausbau sind viele Faktoren im Spiel die schwer einzuschätzen sind. Die Preise für Material und Handwerksleistungen variieren ständig, DIN-Normen, Ausführungsbestimmungen und Baugesetze ändern sich ständig, Wetterbedingungen sind unkalkulierbar, Bauherrenwünsche müssen berücksichtigt werden und alles ist Handarbeit von immer wechselnden Handwerkern.
  3. Manche Bauherren planen während des Bauens noch um oder entscheiden sich für andere Baustoffe. Zu Problemen kann es dabei kommen, wenn teurere Baustoffe Verwendung finden. Der Architekt muss Sie darauf hinweisen, dass dadurch Kostenerhöhungen und Terminverschiebungen entstehen können. Und das wird oft versäumt.
  4. Die Bauherren müssen sich intensiv mit ihrem Projekt auseinandersetzen. Das ist sehr zeitaufwändig und erfordert Disziplin. Es wird ein Unikat gebaut wird und dem zufolge sind sehr viele Entscheidungen zu treffen.
  5. Die Verantwortung und das Risiko für die Dinge die auf der Baustelle geschehen liegen in erster Linie bei den Bauherren und beim Architekten.
  6. Auch früher gebaute gute Häuser eines Architekten sind keine Garantie, dass bei Ihrem Haus alles gut geht.

Lösung:

  1. Suchen Sie sich einen Architekten zu dem Sie vertrauen haben. Fragen Sie Freunde und Bekannte nach guten Erfahrungen mit Architekten. Und hören Sie auf Ihren Bauch, denn Sie müssen mit Ihrem Architekten eine längere Zeit eng und konstruktiv zusammenarbeiten.
  2. Lassen Sie sich die genauen Rahmenbedingungen und die Kostenstruktur erklären und stecken Sie gemeinsam klare und erreichbare Zwischenziele ab.
  3. Artikulieren Sie Ihre Wünsche exakt, denn der Architekt bezieht Ihre Wünsche, unsere Erfahrungen und die Gegebenheiten des Ortes in den Entwurf mit ein. Aber er kann nur die Wünsche mit einbeziehen, die Sie ihm vermittelt haben.
  4. Halten Sie sich strikt an in der Planungsphase festgelegte Standards was die Baumaterialien, die Qualität und den Umfang der Arbeiten angeht. In der Planungsphase können Sie die Baukosten am effektivsten beeinflussen. Die Einflussmöglichkeit schwindet mit Fortschritt des Bauwerks beträchtlich.

Wenn Sie weitere Fragen zum Thema Bauträgerhaus oder Architektenhaus haben, rufen Sie Architekt Gahn einfach direkt an! Telefon: 07072 – 922 020, Mobil: 0171 – 4740 999 oder schreiben Sie mir eine E-Mail.